17. Januar 2024:
Heute stand zunächst die Übernahme unseres Leihwagens an. Wir hatten bei Cicar online ein Auto für unseren Urlaub reservieren lassen. Um 11:00 Uhr konnten wir es an der örtlichen Niederlassung abholen. Der Weg dorthin war für mich schon eine kleine Herausforderung.
Das Auto musste sein. Früher wurden unsere Urlaube durch lange Wanderungen geprägt. Heute in ich ich nicht mehr gut zu Fuß. Cruisng ist angesagt, mit kurzen Stopps hier und dort. Nur eine einzige Wanderung „hattte ich auf dem Schirm“, die Überquerung der Insel an ihrer schmalsten Stelle von Ost nach West und zurück.
Die Übernahme klappte, das Auto, ein SEAT Arona, fanden wir, nach dem wir den Autoschlüssel übernommen hatten, nach einigem Suchen am Straßenrand. Als ich mich dann hinter das Steuer setzte, erinnerte ich mich sofort an den Fahrlehrer, bei dem ich vor einigen Monaten meinen Fahrfitness-Check erfolgreich absolviert hatte. Er erzählte mir damals, dass es unter seinen Kunden einige gäbe, die sich von ihm die kleinsten Details eines neuen Autos erklären ließen.
Ich wollte zunächst den Schlüssel ins Zündschloss stecken, es gab aber keins. Nach kurzem Nachdenken war mir das notwendige Procedere klar, die Fahrt begann. Ein kurzer Halt wenige 100 m später brachte mir weitere Erkenntnisse über die Bedienungselemente. Den Rest lieferte später dann YouTube mit einem guten Erklärfilm.
Zu Mittag gegessen haben wir direkt am Meer, in der Bar Palmita. Wir kannten sie aus den Vorjahren. Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann mit dem Auto über Land Richtung Westküste bzw. ins Gebirge.
Am Mirador Astronómico de Sicasumbre stoppten wir. Wir kannten ihn schon, wie sollte es anders sein. Ich wagte den Aufstieg. Es war mühsam. Unterwegs nahm ich zum ersten Mal eine Schrifttafel zur Kenntnis, die sicherlich schon in den Vorjahren dagestanden hat. Der Teil der Westküste, in dem wir uns befanden, wurde als Lichtschutzgebiet ausgewiesen. Man wollte damit dem nächtlichen Sternenhimmel wieder zur Geltung verhelfen, der ansonsten durch das Licht der Zivilisation überstrahlt wird, auch hier auf den Kanaren.
Der Abstieg gestaltete sich für mich noch mühsamer als der Aufstieg. In mir kam ein Gedanke auf, den ich bei Gelegenheit mit meinem Neurologen besprechen will. Das sogenannte Freezing ist Parkinson-Kranken leider bekannt. Eine geplante Bewegung friert ein und ist manchmal nur mit fremder Hilfe aufzutauen. Ich meinte das jetzt beim Bergabgehen zu spüren. Meine Füße wollten nicht so wie es mein Kopf vorgab. Manchmal brauchte ich Sekunden, um die Bewegung, die ich angefangen hatte, zu beenden.
Wir fuhren dann noch etwas durchs Gebirge. Man muss Fuerteventura schon mögen, und wenn nicht, dann sollte man ein anderes Reiseziel wählen. Es ist karg und trocken hier. Trotzdem sieht man an vielen Stellen, dass Wasser seine Narben hinterlassen hat. Die eine oder andere Stelle erweckte in mir den Wunsch, näher hinzuschauen, aber der Straßenverlauf ließ es nicht zu, das Auto abzustellen.
Bevor wir dann in die Ferienanlage zurückfuhren, machten wir noch einen Stopp bei Spar im Ortskern, um Kleinigkeiten einzukaufen. Hier im Ort gibt es weder Aldi noch Lidl noch Netto noch Kaufland. Spar ist überall präsent. Mir kam da wieder etwas in Erinnerung. Einer der sogenannten Kreativen hat in Deutschland den Begriff „SPARnien“ in die Sprache der Werbung einfließen lassen.
Das Abendessen haben wir dann bei 22° draußen genossen, ebenso wie ein kühles Bier auf unserer Terrasse.