Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010

Der Ausbruch des Vulkan-Systems Eyjafjallajökull ([ˈɛɪjaˌfjatl̥aˌjœkʏtl̥] ) im Jahr 2010 fand in den Monaten März bis Mai an zwei etwa 8 km voneinander entfernten Stellen statt. Die ersten Eruptionen gab es am 20. März am Fimmvörðuháls (Ostrand der Gletscher-Hochebene Eyjafjallajökull), und am 14. April am Rande der Gipfel-Caldera. Weitere Eruptionen, in deren Folge erhebliche Asche-Mengen in die Atmosphäre geschleudert wurden, ereigneten sich bis zum 24. Mai. Dampfwolken über den Vulkanen bildeten sich noch bis zum Juli 2010.

Eyjafjallajökull ist sowohl der Name eines Gletschers (jökull) als auch des Vulkan-Systems, das von diesem Gletscher bedeckt ist.

Der Ausbruch des Eyjafjallajökull hatte über Island hinaus großräumige Auswirkungen. Insbesondere musste Mitte April 2010 auf Grund der ausgetretenen Vulkanasche der Flugverkehr in weiten Teilen Nord- und Mitteleuropas eingestellt werden, was eine bis dahin beispiellose Beeinträchtigung des Luftverkehrs in Europa infolge eines Naturereignisses darstellte

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„Island kann ja nichts dafür“

Artikel im Westfälischen Anzeiger Bönen vom 21. April 2010

BÖNEN ▪ Auf einen Urlaub fernab vom Alltagsgeschehen hatten sich Lauffreunde-Laufwart Jürgen Korvin und Lebensgefährtin Andrea Irslinger gefreut. Da sollte der Fernseher natürlich keine Rolle spielen – das Gerät auf dem mallorquinischen Hotelzimmer blieb stumm. So lange, bis die beiden erfuhren, „aus bekannten Gründen“ stehe ihnen eine unfreiwillige Urlaubsverlängerung bevor. Bekannte Gründe? Nun ja – den anderen Touristen schienen diese Gründe tatsächlich bekannt zu sein. Das Paar schaltete doch mal die Tagesschau ein – und hörte zum ersten Mal von jener Aschewolke, die den Flugverkehr über Europa lahmlegte.

Doch so gelassen die beiden auch auf die unfreiwillige Verlängerung reagierten – je näher der gebuchte Abflug rückte, umso größer wurde der Drang, noch einmal im Internet zu recherchieren. „Cancelled“ hieß der Status auf den Seiten des Flughafens Dortmund. Doch auf der Homepage des Flughafens in Palma sah es plötzlich ganz anders aus. Da fand Korvin eine Liste mit Flügen, die starten sollten, unter ihnen auch Flug AB9667 nach Dortmund. Und tatsächlich: auch Air Berlin vermeldete jetzt den Start des Fluges. Nur wusste die Reiseleitung von nichts. Überhaupt ließ der Veranstalter lediglich schriftlich wissen, ab Montag müssten sich die Touristen selbst um eine Unterkunft kümmern. Dass eine Maschine schon am Sonntag von Lissabon nach Hannover geflogen war, gab für das Paar den Ausschlag: „Wir hatten ja nichts zu verlieren, außer den paar Euro fürs Taxi.“ Mit dem Hotel war alles klar: Fliegen sie nicht, können sie ihr Zimmer behalten. Also um 17 Uhr ins Taxi. Am Flughafen das erste positive Bild: „Unser Flieger erschien mit der planmäßigen Abflugzeit, 19.40 Uhr, auf den Bildschirmen.“

Doch am Check-In-Schalter wusste man von nichts. Es begann eine Odyssee von Schalter zu Schalter – bis die Deutschen endlich ihre Boarding-Karten in Händen hielten. Der Flieger hob um 20.30 Uhr ab, landete um 22.45 Uhr in Dortmund. „Es hieß aus dem Cockpit: Bis zur Schweiz fliegen wir auf 11 500 Metern über der Wolke, danach gehen wir unter die Wolke.“

Der Flieger, eine Boeing 737 mit 180 Sitzplätzen, sei maximal zu einem Drittel besetzt gewesen. „Viele hatten vorher schon umgebucht, und viele haben auch wohl nichts von dem spontanen Abflug erfahren.“

Übrigens: im Juni 2008 bereiste das Paar Island, war auch am Fuße des Gletschers „Eyjafjallajökull“, unter dem der Vulkan liegt. „Island ist ein faszinierendes Land“, bekräftigt Korvin. Und: „Auf Mallorca habe ich einen schönen Satz aufgefangen, den ich nur unterstreichen kann: „Island kann ja nichts dafür“.

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