Heute in Los Molinos, mit Zwischenstopps

28. Janauar 2024

Unser Tagesziel war heute Los Molinos auf der anderen Seite der Insel, nach Norden hin. Auf der Fahrt dorthin machten wir einen spontanen Abstecher nach Giniginamar. Dort gibt es ein einziges Restaurant, das Olas del Sur. Wir hatten Glück und ergatterten einen der wenigen begehrten Plätze zum Mittagessen.

Der ruhige Küstenort Giniginamar liegt zwischen Tarajalejo und Gran Tarajal. Das verträumte Örtchen ist vom Tourismus fast unberührt. So finden sich an dem schwarzen Lavasandstrand an den Wochenenden oder nach Feierabend eher Einheimische zum Sonnen und Baden ein.

Dann ging es weiter quer über die Insel auf der uns bereits bekannten Route über Tuineje und Antigua. Anders als Tage zuvor ging es jedoch kurz vor Tefia links ab Richtung Meer und Los Molinos.

Der winzige Fischerort heißt eigentlich Puertito de los Molinos, der kleine Hafen der Windmühlen. Der Ort wirkt spartanisch. Rund 20 Casitas liegen in der Bucht ohne Anschluss an das Stromnetz. Der Strom kommt aus vielen kleinen Dieselaggregaten. Eine solarbetriebene Straßenlampe erhellt nachts den Ort. Eine zweite ist defekt.

Wasser gibt es aber, denn da ist das kanarische Wasserversorgungsunternehmen CAAF radikal: Es werden oberirdisch querfeldein schwarze Plastikrohre verlegt. Zu sehen sind sie überall im Malpais, neben Straßen, in Barrancos. Besser so als gar kein Wasser. Leider werden kaputte Plastikrohre einfach herumliegen gelassen. Getrunken werden sollte das Leitungswasser auf Fuerteventura generell nicht. Es bringt einen nicht um, kann einem aber ganz schön den Tag versauen.

Die Brandung war auch hier imposant. Wir hörten nicht nur die Wellen, sondern auch das Geröll, wenn es von den Wellen an den steinigen Strand getrieben wurde und gleichermaßen auch, wenn das zurückfließende Wasser es wieder ein Stück mit ins Meer nahm. Ich denke, wenn wir lange genug warten würden, läge irgendwann ein schwarzer Sandstrand vor uns.

Für mich macht es „Klick“, als wir den kleinen Ort erreichten. Ich hatte sein Bild mit dem kleinen Bach, der hier ins Meer fließt, oft vor meinem inneren Auge, wusste am Ende aber bei den vielen Reisen auf die kanarischen Inseln nicht mehr, wo er zu finden war. Diese offene Frage ist jetzt geklärt.

Unterwegs nach Los Molinos haben wir viele Mühlen gesehen. Auf dem letzten Teilstück, dem 9 km langen Abzweig Richtung Meer, war es aber nur noch eine einzige, die offensichtlich die Zeiten überstanden hat. In ihrer Nachbarschaft entdeckten wir ein kleines Observatorium, das einen eher privaten Eindruck machte.


Auf dem Rückweg wollte ich noch einmal den Weg über Betancuria nehmen. Die Fotos der Ermita de Nuestra Señora de la Peña, die ich zwei Tage zuvor gemacht habe, waren nicht so gut gelungen. Ich wollte eine zweite Chance, und ich bekam sie.

Es waren an diesem Sonntag viele Radfahrer unterwegs, die nach besten Kräften die heftigen Anstiege in Angriff nahmen und offensichtlich auch die schnellen Abfahrten im Griff hatten. Es war kein Problem, sich mit ihnen die Straße zu teilen. Ob es ambitionierte Amateure oder Profis im Wintertraining waren? Diese Frage bleibt offen.

Kurz vor La Pared legten wir einen zweiten Stopp ein, um ein Bushäuschen, das einsam in der Landschaft stand, zu fotografieren. Hier ist die Welt scheinbar in Ordnung, aber hinter meinem Rücken stehen die überquellenden Mülltonnen. Hier kamen mir auch noch drei Radfahrer bei einer rasanten Abfahrt vor die Linse.

Der dritte Stopp in La Pared war Pflicht. Auch hier ging es mir noch einmal darum, die Serie der Fotos zu ergänzen. Dann genossen wir den letzten Sonnenuntergang am Meer, zumindest auf dieser Reise.

Der vierte Stopp an der örtlichen Tankstelle war der Verpflichtung geschuldet, den Leihwagen am nächsten Tag vollgetankt wieder zurückzugeben. Eine Wäsche hätte er auch verdient gehabt, aber das war nicht vereinbart.

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