Montag, 20. Januar 2025

Der erste Sonnenaufgang

Zu Mittag aßen wir an einem altvertrauten Ort, unweit unserer Ferienanlage. Die Bar Palmita liegt dort, wo sich das Ödland und die Felsenküste treffenm also direkt am Meer.Es herrscht immer geschäftiges Treiben. Man wird freundlich und zügig bedient. Die Zahl der bewirteten Gäste pro Tag und Tisch ist sicherlich eine wichtige Kennzahl für den wirtschaftlichen Erfolg dieses „Klein-Unternehmens“. Aber die Betriebsamkeit auf der einen Seite wird durch den entspannten Blick auf das Meer auf der anderen Seite mehr als nur ausgeglichen.

Bar Palmira

Das Ödland am Stadtrand von Costa Calma

Das Ziel des Nachmittages war La Pared, übersetzt „Die Wand“. Der Ort liegt nur wenige Kilometer von Costa Calma entfernt an der Westküste. Was es mit dem Namen auf sich hat, habe ich im letzten Jahr beschrieben.

Als wir diesen Ort erstmals im Jahre 2015 besuchten, erschien er uns wie ein Lost Place. Er empfing uns  mit demolierten Straßenlampen, kaputten Gehsteigen, vertrockneten Palmen. Aber schon damals stellten wir fest, dass es seine Lage an der Westküste ist, die den Ort zu dem macht, was er uns bedeutet. Geändert hat sich in dem Ort nur wenig, aber wir fahren immer wieder gerne hin, allein schon wegen seiner felsigen Küste, den tosenden Atlantik-Wellen und den wunderschönen Sonnenuntergängen, die man hier beobachten kann.

La Pared ist für uns auch das Tor zum Zentrqlmassiv. Und ich will es schon einmal einschieben, fünf Tage später haben wir in La Pared etwas kennengelernt, was uns bisher verborgen geblieben ist.

La Pared, Playa de la Pared und der Punta Guadalupe

Von La Pared aus zog es uns dann weiter an die Westküste. Ein Zwischenstopp an einem uns aus dem letzten Jahr sehr vertrauten Ort, der deutlich macht, wie wenig besiedelt die Insel letztendlich ist, war natürlich fällig.

Zwischenstopp hinter La Pared

Diesmal fielen mir am Straßenrand Zeugen des vulkanischen Ursprungs der Insel ins Auge, zwei Vulkanbomben. Eine Vulkanbombe oder Lavabombe ist eine Masse aus teilweise geschmolzenem Gestein, die entsteht, wenn ein Vulkan bei einem Ausbruch zähflüssige Lavafragmente ausstößt. Fuerteventura entstand vor etwa 20,6 Millionen Jahren und ist genauso wie ihre Nachbarn vulkanischen Ursprungs. Der Großteil der Inselmasse entstand vor etwa 5 Millionen Jahren und ist seitdem durch Wind und Wetter stark erodiert. Die vulkanische Aktivität erlosch vor 4000 bis 5000 Jahren.

Dann meldete sich in mir die Neugier, und das war gut so. Mir war noch aus dem letzten Jahr eine Straße im Gebirge in Erinnerung geblieben, die damals – wir konnten nicht erkennen warum – gesperrt war. Dort wollte ich hin. Der Grund der damaligen Sperrung war schnell zu erkennen, die Straße sah funkelnagelneu aus. Sie führte weiter ins Gebirge durch ein Hochtal über eine Passhöhe. Hinter dieser Passhöhe stießen wir auf das Örtchen El Cardón. Spontan hielten wir an und machten eine kurze Pause an der Stelle, die man als Zentrum bezeichnen kann. Die Zeit schien hier still zu stehen.

In El Cardon

Nachgelesen haben wir dann, dass El Cardón am Fuße des Montaña Cardón liegt und in dem Ort nur knapp 200 Menschen leben, im Wesentlichen von der Landwirtschaft.

Der Montaña Cardón zählt übrigens mit seinen 694 m zu den höchsten Erhebungen Fuerteventuras. Der höchste Berg ist der Picot de la Zarza mit 814 m. Er liegt weiter südlich, aber noch in Sichtweite.

El Cardón liegt in einer landschaftlich wunderschönen Ecke der Insel.

Zurück in unserer Urlaubsanlage haben wir in einem Wanderführer eine scheinbar leichte Wanderung zur Ermita Virgin del Tanquito am Montaña del Cardón nahe Cardon gefunden. Die interessierte uns.

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