Morgenstimmung




Der Montaña Cardón – ein außergewöhnlicher Berg
Zu seiner Geschichte und zur „Wandertheorie“
Der Startpunkt der Wanderung zur Ermita el Tanquito liegt wenige Meter neben dem Wanderparkplatz an der Landstraße FV-618, genau 2 km von El Cordon entfernt. Dort findet sich auch ein Wegweiser zum Wanderweg.
Die Wanderung zur Ermita el Tanquito (452 m) ist eine leichte Sache. Nach einem steilen, kurzen Anstieg geht es gemütlich Richtung Ermita. Dabei genießt der Wanderer wunderschöne Ausblicke auf die nördliche Westküste von Fuerteventura. Die Strände von La Pared breiten sich aus. Der Istmo de La Pared und – wenn es nicht zu diesig ist – die Strände von Cofete sind gut zu sehen. An der Kapelle angekommen, ist es kühl, schattig und feucht, das Wasser plätschert selbst im Hochsommer in das Auffangbecken.
Die Quelle wurde wohl schon zu Urzeiten von Majoreros genutzt. Überall am Montaña Cardón finden sich Hinweise auf die Ureinwohner. Neben dem Montaña Tindaya (400 m) im Norden war wohl der Montaña Cardón der zweite heilige, kultisch genutzte Berg der Majoreros. Selbst eine Grabhöhle gab es wohl oben am Gipfelplateau. Sie wurde später als Hirtenunterstand genutzt.
Die Quelle El Tanquito zeichnet sich durch ihr besonders reines Wasser aus. Es ist kaum salzhaltig, da es beim Durchsickern des Basaltgesteines des Montaña Cardón gefiltert wird. Um die Quelle ergiebiger zu machen, wurde Anfang des letzten Jahrhunderts ein rund 30 m langer Stollen in den Berg getrieben. Ein kleines Auffangbecken „el tanquito“ wurde angelegt, um das kostbare Wasser zu sammeln, wie es vom Inselrat seinerzeit für derartige Quellen vorgeschrieben war. Von dort holten sich die Bewohner aus den umliegenden Dörfern ihr Trinkwasser, eine mühsame Angelegenheit. Zu Hause wurde das Wasser noch einmal durch einen porösen Stein gefiltert.
Immer mehr Bewohner der umliegenden Dörfer, die zur Quelle aufstiegen, berichteten, sie hätten in der Wand des Wasserstollens plötzlich ein Abbild der Jungfrau Maria gesehen. Vielleicht war es die Anstrengung des Aufstiegs in Kombination mit einem Sonnenstich. Auf jeden Fall begannen die Bewohner der Gegend zum Stollen aufzusteigen, um ihre Fürbitten zu hinterlegen. Das wurde so beliebt, dass schließlich 1981 eine kleine Felskapelle errichtet wurde, in der ein Marienbild aufgestellt wurde, damit man sich das Bildnis der Jungfrau nicht mehr an der Felswand einbilden musste.
Seitdem findet auch die alljährliche Pilgerschaft „Romería el Tanquito“ statt, die jeden letzten Samstag im Mai um 9 Uhr an der Kapelle von El Cardón startet und zur Kapelle hinauf führt.
Am Fuße des Montaña Cardón soll der Legende nach auch das Grab des Riesen Mahan liegen, der den normannischen Eroberern erbitterten Widerstand geleistet haben soll. Er soll 22 Fuß groß und mit unglaublich vielen Zähnen versehen gewesen sein. Erhaltene Mumien zeigen aber, das männliche Guanchen kaum grösser als 1,6 m wurden, Frauen nicht mehr als 1,5 m.
Was aus den Wanderplänen wurde!
Der oben beschriebene Parkplatz war schnell gefunden. Was dann folgte, war ein Versuch über nur wenige hundert Meter. Meine Gangunsicherheit gab mir in dem profilierten Gelände keinen Spielraum. Aber es blieb Zeit für Blicke in alle Richtungen.
Am Fuße des Montaña Cardón













In El Cordon







Im Ort wagten wir spontan eine kurze Sight-Seeing-Tour mit unserem Auto, bergauf durch enge Gassen. Etwas außerhalb erreichten wir ein kleines Plateau, von dem sich ein toller Blick auf den Ort und seine Umgebung eröffnete. Eine Bank und Stühle luden zum Verweilen ein. Klar zu erkennen waren landwirtschaftlich genutzte Terrassenfelder, offensichtlich frisch bestellt. Von hier aus werden wir in den nächsten Tagen bestimmt eine kleine Wanderung auf ebenen Wegen wagen.
Mittagessen
Zum Mittagessen fuhren wir nach La Lajita. Wir waren nicht ganz sicher, was uns dort erwartete. Die Erinnerungen verschwimmen manchmal. Meine Vermutung bestätigte sich dann jedoch. Wir fanden Platz im Restaurant Ramon, ganz nahe am Meer gelegen, uns von früheren Besuchen her dann doch vertraut.
Ich kann nur sagen: Das Restaurant hat Charme. Das Essen schmeckte. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte. Und die Lage ist sowieso optimal.
La Lajita und das Restaurant Ramon







La Lajita ist ein verschlafenes, recht ursprüngliches Fischerdorf. Mit goldgelben oder weißen feinsandigen Stränden kann es nicht aufwarten. Der Playa besteht aus schwarzem Vulkankies.
Der Ort liegt nur wenige Autominuten von Costa Calma entfernt. Die Speisekarte des Restaurants Ramon bot noch einiges, was ich gern noch ausprobieren möchte.