Donnerstag, 27. Juni 2024

Von Unna nach Passau mit dem Bus – mit der MS Otello weiter flussabwärts

Der Start der Reise war für mich beschwerlich. Der Bus fuhr um 4:00 Uhr morgens in Unna ab. Das hieß, dass Andrea und ich den Wecker auf 2:00 Uhr stellen mussten. Es ging so einigermaßen.

Über die Busfahrt ist schnell berichtet. Fotos habe ich hier keine gemacht. Sie verlief problemlos. Wir trafen im Bus auf 19 andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer, teilweise ein klein wenig jünger als wir, teilweise wahrscheinlich älter.

Alt werden läuft bekanntermaßen ganz unterschiedlich ab, mit ganz unterschiedlichen Auswirkungen. Der eine ist körperlich nicht mehr fit, der andere hat andere Defizite. Aber so ist es nun einmal.

Als Zeitpunkt der Ankunft in Passau hatte man 14:00 Uhr ins Auge gefasst. Der Fahrer, er hießt Achmed wollte das wohl auf die Minute genau schaffen. Er hat dieses Ziel erreicht.

Das Schiff war noch nicht auf uns vorbereitet. Erst um 15:00 Uhr konnten wir es betreten. Unsere Koffer standen vor unserer Kabinentür.

Zu unserer Unterbringung auf dem Schiff muss sich ein paar Worte verlieren. Gebucht hatten wir eine Kabine auf dem Oberdeck, 12 m² groß, aber mit großen Fenstern. Zugewiesen wurde uns eine sogenannte Suite mit 18 m² mit zwei Fenstern und einem großen Badezimmer. Das war natürlich toll.

Die Bilder zeigen den Kabinengang und unser Zimmer mit Bad.

Warum war das so? Wem haben wir das zu verdanken? Wahrscheinlich konnte der Betreiber der Otello, eine niederländische Firma, die Wünsche der Diakonie nicht vollständig abdecken. Es war halt eine normale Kabine weniger als benötigt frei. Dafür stellte man eine von vier Suiten zur Verfügung. Und irgendwie hatte Renata von der Diakonie uns noch in guter Erinnerung. Sie betreute vor vielen Jahren eine Reise des Parkinson Forums nach Berlin. Andrea und ich waren dabei.

Über diese Reise nach Berlin habe ich ebenfalls einen Reisebericht geschrieben, von dem es aber zunächst nur eine Druckversion gab. Er ist jetzt ebenfalls online und unter dem Menüpunkt Parkinson Forum zu finden.

Aber zurück zu unserem Aufenthalt auf dem Schiff. Wir waren gerade dabei, die Koffer zu lehren und den Schrank zu füllen, als wir bemerkten, dass das Schiff losfuhr. Wir sind natürlich schnell ans Oberdeck, haben aber von Passau nicht mehr viel gesehen.

Wir verlassen Passau

Bei unserem Weg nach oben und unserem ersten Aufenthalt auf dem Oberdeck konnten wie erste Eindrücke vom Schiff gewinnen. Uns fiel nichts Negatives auf. Auch das Motorengeräusch war erträglich. Auf dem Oberdeck konnte man Getränke ordern. Das Personal verhielt sich aber sehr dezent und drängte niemanden zum Verzehr. Die Ausblicke nach rechts und nach links waren schon toll.

Kurz nach der Abfahrt in Passau passierten wir eine Staustufe, die Schleuse Jochenstein. Sie glich einen Höhenunterschied von gut 10 m aus. Bis nach Budapest, wo das Schiff wenden wird, werden es insgesamt zwölf sein. Ihre Existenz ist auf die sich über Jahrhunderte hinziehende Donauregulierung zurückzuführen.

Nach der Schleuse Jochenstein befanden wir uns endgültig auf österreichischem Gebiete. Bis dahin bewegten wir uns eine lange Zeit auf der Grenze, das linke Ufer gehörte zu Deutschland und das rechte zu Österreich.

Hotelmanager Jon bei der Arbeit

Vor dem Abendessen stellte sich die Crew vor. Das Traumschiff ließ grüßen. Ich hatte natürlich eine gewisse Vorstellung im Kopf, wie das Captains Dinner am letzten Abend ablaufen würde. Aber am Ende war es doch anders.

Freizeit für die Crew

Die Crew war international besetzt. Ich konnte mir gar nicht alle Nationalitäten merken und versuche daher hier das, an was ich mich erinnern kann, wiederzugeben: Deutschland, Österreich, Türkei, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und natürlich die Niederlande, denn das Schiff hatte einen niederländischen Eigner.

Wie ich später feststellte, gab es auf dem Oberdeck – am Heck des Schiffes – einen abgetrennten Bereich, in dem die Crew ihre Pausen verbringen konnte. Auf dem einen oder anderen Bild wird das zu sehen zu sein. Man verstand sich offensichtlich, es war immer eine gute Atmosphäre zu spüren.

Das Abendessen war gut, zog sich aber sehr in die Länge. Leider sind die Räumlichkeiten auf einem Schiff dieser Bauweise nicht sehr hoch. Das ging zulasten der Akustik im Speisesaal. Mir dröhnte irgendwann der Kopf.

Erholsam war dann die Zeit auf dem Oberdeck. Es wurde nach und nach dunkler. Rechts und links wurden wir von bewaldeten Bergen begleitet.

Um kurz nach 22:00 Uhr gingen wir zu Bett. Wir waren zu diesem Zeitpunkt mehr als 20 Stunden auf den Beinen.

Uns war bekannt, dass das Schiff die Nacht hindurch fahren würde. Zunächst störte das Geräusch des Schiffmotors ein wenig. Aber es trat dann doch in den Hintergrund.

Wir haben wohl zu dieser Zeit die Wachau durchquert. Auf der Rückfahrt werden wir hier einen Stopp einlegen.

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