Montag, 27. Januar 2025

Betancuria, historischer Mittelpunkt von Fuerteventura und zentraler Ort der Geschichte des kanarischen Archipels, war unser heutiges Tagesziel. Wenn wir dorthin fahren – wir waren schon oft dort – nehmen wir nicht den kürzesten Weg über Pajara. Bis La Lajita benutzen wir die FV-2, ab dem dortigen Kreisverkehr lassen wir die Hauptstraße rechts liegen. Es geht quer übers Land über Straßen, die wir schon oft genutzt haben. Es herrscht wenig Verkehr. Die Straßen sind gut in Schuss. Und die Landschaft, die uns begleitet, ist sowieso in Ordnung. Kleine Orte wechseln sich mit ganz kleinen Orten ab.

Die Schönheit dieser Strecke ist aber nicht der alleinige Grund, sie als Hinweg zu nutzen. Denn wenn man dann Betancuria zwangsläufig nach Süden hin verlässt, passiert man einige schöne Stellen, an denen anzuhalten es sich immer wieder lohnt. Aber dazu später.

Morro de Veloso

Als wir heute in Antigua nach links Richtung Betancuria abbogen, ahnte ich noch nicht, dass sich uns vorher ein besonderer Haltepunkt geradezu aufdrängen würde. Ich hatte ihn bis dahin ganz vergessen.

Es war der Morro de Veloso links der Bergstraße, die nach Betancuria führt. Kurz vor der Passhöhe, an der zwei idealisierte überlebensgroße Statuen der letzten beiden „Könige“ (so gerne genannt, besser Stammesführer) des nördlichen und südlichen „Reichs“ Fuerteventuras stehen, geht eine schmale Asphaltstraße hinauf auf den 662 m hohrn Berg. Sie mündet in einen großen Parkplatz vor einem Gebäude.

Wir waren schon einmal hier, also war das für uns nichts Neues. Neu war, dass der international renommierte Künstler und Architekt César Manrique aus Lanzarote das Gebäude geschaffen hat. Es sollte Aussichtspunkt, kleines Café und Museum zugleich sein.

Das Gebäude hat dann wohl auch eine Zeit lang seinen Zweck erfüllt. Aber nachhaltig war Manriques Wirken an dieser Stelle nicht. Jetzt war das Gebäude von einem Bauzaun umgeben und nicht zu betreten.

Was uns blieb, war die grandiose Aussicht in alle Richtungen. Der Morro de Veloso schließt hier quasi das Zentralmassiv Fuerteventuras nach Norden hin ab und thront über den Ebenen des Nordens.

Betancuria

Vom Morro de Veloso nach Betancuria war es dann nicht mehr weit. Die beiden Krieger auf der Passhöhe beachteten wir diesmal nicht. Wir erfreuten uns vielmehr des Ausblickes auf das hübsche, idyllische kleine Städtchen. Die Freude nahm jedoch ab, als wir näher kamen. Der Ort war voll von Touristen. Das hatten wir so noch nicht erlebt, aber wir waren bisher immer nur am Nachmittag hier. Jetzt war Mittagszeit.

Trotzdem fanden wir einen Parkplatz am Straßenrand. Unmittelbar gegenüber lag ein Restaurant, in das wir spontan einkehrten. Sein Name war La Casa del Queso.

Wir hatten uns sowieso vorgenommen, die Kathedrale Santa María und die sie umringenden Gebäude nur aus der Ferne zu betrachten. Eine kleine Wanderung im Tal war die geplante Alternative. Und siehe da, nach der Mittagspause und nach der kleinen Wanderung hatte sich der Ort schon wieder deutlich geleert.

Vega de Rio Palmas

Es ging dann weiter Richtung Süden. Der nächste Haltepunkt war Vega de Rio Palmas. Vega de Río Palmas gehört zu Betancuria. Der Name bedeutet Aue am Palmenfluss.

Den dortigen Barranco de las Peñitas wollten wir ein Stück weit durchwandern, obwohl wir ihn schon kannten. Aber es lohnt sich immer wieder.

Das mit Palmen, Tamarisken und kanarischen Weiden bewachsene Tal erstreckt sich südwestlich des Ortes. Wo sich das Tal zu einer Schlucht verengt, wurde in den 1940er Jahren ein Stausee (Presa de las Peñitas) angelegt, um die Versorgung der Insel mit Wasser zu verbessern. Er verlandete jedoch sehr schnell und ist heute fast vollständig mit Sedimenten und Geröll gefüllt. Unterhalb der Staumauer beginnt die Felsschlucht Mal Paso mit der Ermita de Nuestra Señora de la Peña. Aber soweit gingen wir nicht.

Es folgten Stopps am Mirador de Las Penitas und am Mirador del Risco de Las Penas mit tollen Aussichten.

Mirador de Las Penitas

Mirador del Risco de Las Penas

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