





Morro Jable – noch in den 1960igern kaum 25 Häuser
Morro Jable, der „Sandhügel“, war noch in den 1960igern eine Ansammlung von kaum 25 Häusern. Heute ist Morro Jable einer der pulsierenden Tourismusorte von Fuerteventura mit knapp 8.000 Einwohnern. „Jable“ ist ein Relikt aus dem französischen Wortschatz der normannischen Eroberer. „sable“, französisch Sand, das dann im Spanischen zu „jable“ wurde, „morro“ der Hügel, „Morro Jable“ der „Sandhügel“.
Wenn von Morro Jable gesprochen wird, ist damit meist das gesamte Siedlungsgebiet von der Altstadt des Ortes bis hinauf in den Norden, wo die Bebauung endet, gemeint. Das ist aber nicht richtig. Verschiedene Orte reihen sich aneinander. Von Süden aus gesehen sind das Morro Jable, Solana Matorral, Piedras Caídas und Esquinzo. Urlauber wird diese Feinheiten wenig interessieren, da die Ortschaften zusammengewachsen sind.
Was heute an Hotels in diesem touristischen Hotspot steht, wurde auf großen Sandhügeln errichtet. So ganz in der Waage stehen die meisten Häuser nicht, sagt man.
Morro Jable hat eine wunderschöne und abwechslungsreiche Promenade. Sie beginnt unterhalb der Altstadt und zieht sich nach Norden. Der Blick schweift über einen endlos langen Strand aus feinstem weißen Sand, vor türkisfarbenem Wasser. Irgendwann kommt ein Leuchtturm in Sicht, den man scheinbar extra für die Touristen als Dekoration „in den Sand gesetzt“ hat.
Das Erstaunliche, und das gilt nicht nur für Morro Jable: Es sind nur wenige Touristen am Strand zu sehen. Man scheint die Pools der vielen Hotels zu bevorzugen.




















Mirador und Playa del Salmo
Den Mirador haben wir im letzten Jahr besucht, den Playa, über eine holprige Piste auch mit dem Auto zu erreichen, nicht.
Der Mirador del Salmo ist ein beeindruckender Aussichtspunkt nördlich von Morro Jable mit einer eigenen Autobahnausfahrt von der FV-2. Er bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Strände und das Meer.
Der Playa del Salmo ist Teil der kilometerlangen östlichen Sandküste der Halbinsel Jandía. Die einzelnen Strände gehen nahtlos ineinander über, meist nur optisch von einer Klippe, einem el risco, voneinander getrennt. Der Playa del Salmo ist ein schmaler feiner goldgelber Sandstreifen, der nur im südlichen Abschnitt etwas breiter wird. Sonst schafft er nur 20 Meter und bei Flut sind auch diese ein temporärer Raub des Atlantiks.
Schandfleck des Strandes ist wie so vielen Ortes auf Fuerteventura eine Bauruine. Ein Investor plante dort ein großes Ressort. In Zeiten des spanischen Immo-Hypes gab es billiges Geld ohne große Prüfung für Immobilienprojekte jeglicher Art. Ein guter Teil musste von den Banken abgeschrieben werden. In den Büchern hat sich das Geld in Luft aufgelöst. Die spanische Landschaft werden die Bauruinen noch Jahrzehnte lang verschandeln, denn die Gemeinden, die zuständig wären, reißen nichts ab.











La Pared
Jetzt waren wir schon dutzende Male in La Pared und haben erst jetzt den Playa del viejo Rey (Strand des alten Königs) entdeckt. Er liegt südlich des Playa de la Pared und ist um ein Vielfaches größer. Wir mussten abseits der uns bekannten Wege gehen, um ihn zu entdecken.
Über seine Länge gibt es unterschiedliche, sich wiedersprechende Angaben. Warum er seinen Namen hat, weiß niemand, aber er wirkt wahrlich königlich, feinster Sand, eingebettet in eine fantastische Küstenlandschaft.
Man müsste meinen, hier drängen sich die Sonnenhungrigen. Nicht im geringsten. Selbst in der Hauptsaison sieht man nur wenige Menschen. Der Strand ist halt nicht einfach zu erreichen.


















